Angela Koszewa (Nonomo-Federwiege)

copyright a. koszewa
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MUTTERSEIN UND BERUF

Stressige Jobs, viel Arbeit, wenig Zufriedenheit. Die Tätigkeit im rein profitgetriebenen Finanzsektor war für Angela und Robin Koszewa nach dem ersten Kind nicht mehr mit ihren Werten vereinbar. Eine Babyhängematte ihres Sohnes Nolan brachte sie auf die Idee für ihr eigenes Unternehmen. Unter der Marke NONOMO entwickelten sie eine Federwiege, in der Babys schaukeln, schlafen und entspannen können. Mit Erfolg: 15 Mitarbeiter sind mittlerweile für sie im Herzen des Ruhrgebietes tätig, Empfehlungen von Hebammen, Physiotherapeuten und Kunden lassen das Unternehmen weiter wachsen. "Als Familie brauchen wir vor allem eins: Nähe“, betont Angela Koszewa. Während Sohn Nolan mit seinen fünfeinhalb Jahren mittlerweile aus dem Gröbsten raus ist, braucht das im April geborene Töchterchen Ella noch viel  Geborgenheit. Zwei Wochen nach der Geburt wieder arbeiten? Für die selbstständige Unternehmerin kein Problem: Ob vormittags im Büro oder nachmittags im Home-Office, Baby-Ella ist stets an ihrer Seite. Wenn der Säugling schläft, hat die Mutter Zeit, sich um den Vertrieb zu kümmern oder Mitarbeiter zu briefen. Gleichzeitig nimmt sie sich im Betrieb die nötigen Freiräume, um die Kleine zu stillen oder zu trösten.

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Oder kann die Tochter schnell in vertraute Hände abgeben, wenn sie in ein Kundengespräch geht. „In Afrika sagt man: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Das ist definitiv so“, schmunzelt Angela Koszewa. Angela Koszewa und ihr Mann Robin gaben mit einer Gründungsidee aus dem Familienalltag ihre gut dotierten, aber unflexiblen Jobs im Finanzsektor auf, um das Unternehmen NONOMO zu gründen. Das Risiko zahlte sich aus: Ihre Geschäftsidee schlug ein, die Selbstständigkeit bot ihnen den nötigen Freiraum, um Beruf und Familie optimal zu leben. Heute, einige Monate nach der Geburt ihrer Tochter Ella, ist Unternehmerin Angela Koszewa überzeugt: Gerade für Frauen lassen sich nirgendwo sonst Kind und Karriere so gut verbinden wie in der Selbstständigkeit. Tatsächlich sind Doppelkarrieren, also Wege, bei denen beide Partner berufliche Ambitionen umsetzen, bei Selbstständigen häufiger anzutreffen als bei Angestellten, bestätigt eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung, der Universität Mannheim und der Universität Hohenheim. Die Untersuchung zeigt auch, dass Paare, bei denen die Frau selbstständig ist, mehr Kinder haben als Paare, bei denen beide abhängig beschäftigt sind und ihre Karrieren verfolgen.

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Die Wissenschaftler führen beides unter anderem auf die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf in vielen Unternehmen zurück. Die Studie deckt sich mit Angelas Beobachtungen: „Viele Arbeitgeber sind im Umgang mit jungen Müttern immer noch viel zu unflexibel.“ In anderen Ländern sei es selbstverständlich, dass Kinder bei der Arbeit ihrer Eltern in der Nähe seien. „Hier muss jeder seine Kinder wegorganisieren, um arbeiten zu können.“ Ihr schweben nicht nur ein verstärkter Ausbau von Betriebskindergärten, sondern auch neue Arbeitszeitmodelle und -orte vor. „Wir müssen weg von der 9-to-5-Mentalität hin zu zielorientierten Arbeitsvorgaben“, findet Angela Koszewa. Gleichzeitig ermutigt sie junge Eltern, mit ihren Arbeitgebern neue, flexible Lösungen zu finden. In ihrem Familienunternehmen zeigt sich die Mutter jedenfalls offen für neue Wege. „Mutter oder Unternehmerin? Ich bin mit ganzem Herzen beides!“ 

 

Angela Koszewa

NONOMO Koszewa & Koszewa GbR

Mühlenstr. 2

45894 Gelsenkirchen

Tel.: 0049 (0)209-97742080

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